Samstag, 19. Januar 2013.

Der Radiowecker holt mich mit den Beach Boys aus den Träumen. Ha, von wegen! Das erste was ich nebst dem Radio höre ist der Schneepflug der durch die Quartierstrassen brettert. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass es nicht so schlimm ist, nur ein kleines Schäumchen von der weissen Pracht, aber das Thermometer zeigt minus 4 Grad. Ich entscheide mich für die dicke Jacke, packe den Trocki ein der noch feucht von gestern ist und mache mich auf zum vereinbarten Tauchplatz beim Engehalden-Stauwehr.

Nach einem kurzen Briefing tauchen wir in Buddyteams in die Aare. Es geht nicht lange bis wir die ersten Velos sehen. Viele davon sind im Schlick dermassen verankert, dass wir keine Chance haben sie heraus zu ziehen. Andere lassen sich nach einigem widerstand aus dem Schlick befreien. Ich schnaufe wie wild als ich das verschlammte Ankerrad ans Ufer zerre. An der Oberfläche hieve ich mit letzter Kraft den Drahtesel ans Land damit ihn die Kollegen auf den schnell wachsenden Müllberg werfen können.

Kurz durchschnaufen und wieder abtauchen. Die Sicht, welche zu beginn sehr gut war, verschlechtert sich zunehmend. Dort buddelt vermutlich Alain gerade ein Velo aus, ich sehe nichts mehr, also einen Bogen darum machen und an einer anderen Stelle weiter nach Unrat suchen. So vergeht die Zeit sehr schnell. Mein Fini ist bereits im roten Bereich. OK, diese Eisenstange nehme ich noch mit aber dann zurück zum Ufer.

Phuuu, das war anstrengend, aber es hat Spass gemacht. Dennoch fragen wir uns, wieso so viel Unrat in die Aare und in andere Gewässer geworfen wird. Es gibt doch überall Entsorgungshöfe wo unser Zivilisationsmüll einigermassen anständig entsorgt wird.

Mein Magen knurrt, zum Glück gibt’s im Clubhaus des Fischereivereins in der Eymatt ein Zmitagessen. Dort treffen wir auch die zwei anderen Gruppen welche an anderen Tauchplätzen die Aare geputzt haben. Während dem Essen verfolgen wir auf unseren iPhones die Lauberhorn Abfahrt. Wir Taucher waren definitiv erfolgreicher als die schweizer Skifahrer.

Jetzt bin ich ziemlich geschafft und müde, ich glaube, heute gönne ich mir ein Nachmittagsnickerchen.

Bis zu nächsten Mal.
Ändu Kräuchi

Fotos: Ändu Kräuchi