Samstag, 25. Februar 2017.

Der Morgen beginnt ruhig für den Autor. Tauchzeug schon im Auto, Familie noch im Bett, gemütlich noch einen Kaffee. Null Stress. Entspannt zum Käser fahren, auf die Minute genau da sein.

Aber was denn jetzt? Niemand hier? Was dann folgt ist etwas verschwommen. Combox abhören, feststellen, dass die anderen schon vor einer halben Stunde los sind, nach Kandersteg brettern, Zeug aus dem Auto in die Gondel und aus der Gondel auf das Schneemobil.

Ruhe kehrt dann erst wieder am See ein. Das Umziehen gestaltet sich doch etwas frisch bei klirrender Kälte, und der Trockenanzug war auch schonmal weicher. Aber der stahlblaue Himmel lässt hoffen. Es muss ja auch kalt sein am Oeschinensee, sonst würde der ja nicht durch sein zuverlässiges Zufrieren zig zufriedene Taucher generieren.

Es lächelt der See, er ladet zum Bade, hat schon der alte Schiller gesagt. Mit einer monströsen Kettensäge sägt Ralph ein Loch ins Eis. Die Seile werden ausgerollt und schon vor dem ersten Tauchgang sorgt die auf Eisfläche und Taucher treffende Sonne eher für potentielle Hyper- denn Hypothermiefälle.

Was nun folgt ist Eistauchen unter besten Bedingungen. Die Fische haben Ruhetag oder sind in den Ferien und lassen sich deshalb nicht blicken. Aber: Die Sonne verwandelt die Eisfläche in Milchglas und es gibt eine unendliche Anzahl faszinierender Formen und auf der Unterseite ebendieser zu entdecken. Die ausgeatmeten Luftblasen wandern unter dem Eis entlang, spiegelnd wie flüssiges Metall und das durch das Loch einfallende Licht gleicht einer gleissenden Lichtsäule bis auf den Grund. Die 20 Minuten sind jeweils viel zu schnell vorbei.

Oeschinensee, we will be back!

Bericht: Daniel Glauser

Fotos: Oliver Zurflüh, Sabrina Thomann