Die Wetterprognosen sahen super aus und die Vorfreude fürs Tauchwochenende war bei uns (Luca und Giulia) riesig. Das erste Mal Tauchen in der Verzasca – wir konnten es kaum erwarten! Nachdem auch wir als Nachzügler den Weg zur Pension Posse fanden, war die Gruppe komplett. Nach einem kurzen Briefing ging es dann ab ins Bett, damit wir für den ersten Tauchtag fit waren.

Da wir einen trockenen Sommer hatten, war der Abfluss der Verzasca auch dementsprechend tief. Das hiess aber auch, dass es wenig Strömung hatte, was uns Anfängern sicher entgegenkam. Wir starteten den ersten Tauchgang im Amsler Becken. Die Erwartungen wurden definitiv schon mit dem ersten Tauchgang übertroffen. Die Lichtspiele der Sonne zusammen mit den geschliffenen Felsen beeindruckten uns sehr. So sehr, dass wir kurz ausblenden konnten, dass die Wassertemperatur am kältesten Punk 13 Grad Celsius betrug.

Anschliessend ging es zum Tauchplatz bei der Römerbrücke. Sehr praktisch waren die für unsere Gruppe vorreservierten Parkplätze neben dem Kiosk. Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich (Luca) den Gang zum Tauchplatz über die enge Römerbrücke, da die Brücke meistens voll ist mit Touristen und mir das «Geländer» bei meiner Körpergrösse höchstens bis zum Knie reicht. Zum Glück bin ich mehr oder weniger schwindelfrei! Der Gang dorthin hat sicher aber allemal gelohnt. Nachdem man einmal die Angst abgelegt hat, dass uns jemand von der Römerbrücke auf den Kopf springen könnte, haben wir den Tauchgang vollends genossen. Die Lichtspiele präsentierten sich genauso schön wie schon beim ersten Tauchgang. Was die Tierwelt anbelangt, hatten wir keine grossen Erwartungen, da dies ja kein Hauptgrund ist, um in der Verzasca zu tauchen. Wir hatten aber eher mit ein paar Forellen gerechnet und nicht mit einem Nagetier! Ein Siebenschläfer schien einfach so unter Wasser vor sich hinzudösen…
Forellen bekamen wir aber natürlich auch noch einige zu Gesicht.

Trotz dieser interessanten Begegnung hatten nach zwei Tauchgängen natürlich alle Hunger.
Mit gefülltem Magen und nach kurzer Absprache mit einer anderen Tauchgruppe begaben wir uns zum sehr nahegelegenen Tauchplatz Posse 2. Ein perfekter Abschluss für einen wunderschönen Tauchtag. Den Abend haben wir bei sommerlichen Temperaturen mit guten Gesprächen und zum Teil sogar mit einem leckeren Fondue ausklingen lassen.

Für den letzten Tag haben wir einen kurzen Abstecher nach Italien gemacht. Wir trafen uns in Cannobio beim Tauchplatz Orrido di Sant’Anna. Schnell wurde klar, dass unsere Lampen für diesen Tauchgang auf Hochbetrieb laufen würden. Die Sichtweite war eher suboptimal, und als wir die kleine Schlucht entlang tauchten, kam man sich vor wie beim Höhlentauchen, da das viele Schwemmholz an der Oberfläche fast kein Tageslicht durchliess. Anders als erwartet – aber trotzdem ein sehr cooles Erlebnis, mal einen so dunklen Korridor entlang zu tauchen. Und als wäre es nicht schon genug düster gewesen, erzählten einige nach dem Tauchgang auch noch, sie hätten unter Wasser ein Schaf (o.ä.) gesehen!
So ging auch der letzte Tag viel zu schnell, aber mit vielen lebhaften Erinnerungen vorbei und wir machten uns auf den Heimweg in Richtung Norden.

Insgesamt war es ein sehr gelungenes Wochenende mit genialem Wetter und unerwarteten Landtieren unter Wasser. Merci an alle für die extrem freundliche Atmosphäre und die interessanten Gespräche und natürlich an die Leiter für die super Organisation!

Text: Luca Karrer

Foto: Viviane Steffen und Pacal Bonazza